MARKETING
Möglichkeiten des Marketing
Marketing beschreibt ein Konzept der ganzheitlichen sowie marktorientierten Unternehmensführung zur Befriedigung der Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden. Marketing beschränkt sich nicht nur auf Werbung und Unternehmenskommunikation, sondern übernimmt eine zentrale betriebswirtschaftliche Funktion.
„Marketing ist die konzeptionelle, bewusst marktorientierte Unternehmensführung, die sämtliche Unternehmensaktivitäten an den Bedürfnissen gegenwärtiger und potentieller Kunden ausrichtet, um die Unternehmensziele zu erreichen.“
– Frank Wahl, Olaf Geyer, Christian Thewißen: Marketing, Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München, 2011
Als Marketing versteht man einen Unternehmensbereich / Unternehmensprozess, dessen Funktion es ist, Waren und Dienstleistungen zu vermarkten. Durch Analysen, eine grundlegende Aufgabe des Marketings, werden marktrelevante Bedingungen festgestellt und Marketingmaßnahmen geplant. Das Marketingverständnis hat sich im Laufe der Zeit von einer Beeinflussungstechnik hin zu einer Führungskonzeption entwickelt.
USER EXPERIENCE
Nutzungserlebnis mit dem Produkt
Der Begriff User Experience beschreibt die Nutzererfahrung und das Nutzererlebnis während der Interaktion mit einem Produkt oder System. Dabei spielen nicht nur die Faktoren Anwender, Produkt und Nutzungskontext eine wesentliche Rolle, sondern ebenfalls die Faktoren Vertrauen, Emotionalität, Ästhetik, Innovationsgrad sowie der Spaß bei der Nutzung.
Die User Experience ist ein wichtiger und entscheidender Faktor bei der Produkt- und Dienstleistungsentwicklung, bei der zu beobachten ist, dass eine positive Nutzererfahrung nicht immer im Einklang mit einer hohen Gebrauchstauglichkeit steht, sondern die Attraktivität, ein ansprechendes Design und ein hoher Innovationsgrad ebenfalls eine wichtigere Rolle einnehmen.
Beurteilungsaspekte
Die User Experience bzw. der subjektive Gesamteindruck bezüglich der Interaktion lässt sich anhand verschiedener Faktoren messen. Eine dieser Möglichkeiten ist der User Experience Questionaire, bei dem die Beurteilungsaspekte in drei Kategorien und sechs Skalen unterteilt sind. Diese Skalen dienen dazu, einen umfassenden Eindruck des Produkts zu erhalten.
STARTUPS
Fallbeispiel EyeEm
Gründung: 2011 – Launch: August 2011 – Nutzer: ca. 1.000.000 (Stand: Anfang 2013)
EyeEm ist eine Fotoapplikation mit integriertem sozialen Netzwerk und hat ihre Anfänge im Jahre 2009 New York. Die Gründer Florian Meissner und Lorenz Aschoff gingen der Frage nach Wie entdeckt man Fotos, die einen wirklich interessieren? Denn Bilder von Freunden sieht man sowieso, aber wie bringt man Gleichgesinnte mit den selben Interessen zusammen? Nutzer können Fotoalben erstellen und anderen Nutzern folgen. Anhand von Orten, Themen und Events können sie nach Bildern suchen, diese filtern und Neues entdecken. Aufgenommene Fotos werden dank GPS mit Geo-Tags versehen und nach Themen oder Orten gefiltert und in Alben zusammengefügt. Nutzer haben die Möglichkeit diese Kategorien in Echtzeit zu verfolgen. Eine eigene Community mit wöchentlichen Aufgaben, MeetUps und anderen Events stärkt die Community und die halbwertszeit der Applikation und macht sie zu mehr als nur einem Fotodienst.
Top Medientypen
In welchen Online-Medien wird über EyeEm gesprochen?


Zielgruppe
EyeEm war anfangs für Jugendliche und junge Erwachsene Smartphonebesitzer mit einer Affinität für neue Medien und Fotografie konzipiert. Im Laufe der Zeit hat sich jedoch eine organische Community gebildet, die stetig wächst und der mittlerweile alle Altersklassen angehören. EyeEm ist aus einem künstlerischen Urspung enstanden und richtet sich deshalb auch an gleichgesinnte, überwiegend gebildete junge Künstler und Personen, die Interesse an Kunst und Fotografie haben.
Kommunikation/Strategie
Das Startup EyeEm setzt im Marketingbereich nicht auf eine externe Agentur, sondern auf die eigenen Mitarbeiter und auf die eigenen Foto-Community, die weltweit vertreten ist. Laut eigenen Aussagen hat das Startup bisher kein Geld für Marketingzwecke ausgegeben. Da die weltweit operierende Community für die Inhalte verantwortlich ist, muss EyeEm diese nicht erzeugen, kann jedoch damit nach Außen hin für Aufmerksamkeit sorgen und diverse Themen und Geschichten über den eigenen Blog kommunizieren.
User Experience
Durchschnitt der Beurteilungsaspekte des User Experience Questionaire.


STARTUPS
Fallbeispiel Tweek
Gründung: 2011 – Launch: März 2012 – Nutzer: ca. 50.000 (Stand: Anfang 2013)
Das Startup wurde 2011 von Marcel Düe, Sven Koerbitz und Klaus Hartl gegründet und ist ein Social-TV Guide bei dem man Film- und TV-Inhalte sehen, entdecken und mit anderen teilen kann. Ziel ist, ein personalisiertes Fernseh-Erlebnis für jeden Nutzer zu schaffen. Das Finden von den passenden Inhalten, die dem eigenen Geschmack entsprechen, steht dabei im Vordergrund. Die Anmeldung erfolgt über Facebook, dabei werden die Film- und Fernsehsendungen, die von Freunden und einem selbst geliked wurden, ausgelesen. Dies ist die Grundlage für Empfehlungen. Tweek hat ein umfangreiches Angebot bestehend aus einem Film- und Fernseh-Guide, On-Demand-Angeboten von Content-Anbietern sowie einer Anbindung von verschiedenen Online-Mediatheken, die direkt über die Applikation aufgerufen werden können.
Top Medientypen
In welchen Online-Medien wird über Tweek gesprochen?


Zielgruppe
Die Zielgruppe des Startups Tweek besteht zum einen aus Film- und Fernseh interessierten Personen, denen das Finden von passenden, auf den persönlichen Geschmack zugeschnittenen, Inhalten wichtig ist. Zum anderen aus Personen, die von dem gewöhnlichen Fernsehprogramm gelangweilt sind und gerne Neues entdecken wollen. Charakteristisch für die Zielgruppe ist auch eine Medien- und Internetaffinität, da der Dienst eng mit diesen Themen verbunden ist.
Kommunikation/Strategie
Das Startup setzt im Marketingbereich nicht auf eine externe Agentur, sondern auf die eigenen Mitarbeiter. Alle Marketingrelevanten Themen und Gebiete werden durch das Team abgedeckt. Im Vordergrund steht das Produkt. Alle Marketing-Maßnahmen sind Produktgetrieben und zielen darauf ab, das Produkt und den Nutzen davon zu bewerben sowie die Aufmerksamkeit auf das Produkt zu richten. Dies hat den Vorteil, dass alle Personen, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern, tief mit der Materie verbunden sind und die Marke gut nach Außen hin darstellen. Es hat jedoch auch den Nachteil, das Probleme in der Außendarstellung der Marke nicht rechtzeitig erkannt werden können, da man den Blick auf das ganze verliert.
User Experience
Durchschnitt der Beurteilungsaspekte des User Experience Questionaire.


STARTUPS
Fallbeispiel tape.tv
Gründung: 2008 – Launch: Juli 2008 – Nutzer: ca. 3.900.000 (Stand: Anfang 2013)
Tape.tv wurde im Juli 2008 von Conrad Fritzsch und Stephanie Renner gegründet. Das Startup bietet seit dem ein personalisiertes Musikfernsehen für seine Nutzer, dass über das Internet verbreitet wird. Die Plattform ist mittlerweile Deutschlands größter Streaming-Dienst, der neben Musikvideos viele eigene Sendungen und Formate rund um das Thema Musik im Internet ausstrahlt und eng mit Musik-Labels zusammenarbeitet. Das Startup finanziert sich über eine neue Form der Bewegtbildwerbung sowie Kooperationen mit ZDF.kultur, Facebook, Spotify, Last.fm, bild.de und spiegel.de. Zusätzlich wird 2013 ein sog. Freemium-Bezahlmodell eingeführt, bei dem Nutzer nicht für die Inhalte, sondern für einen individuelleren Service zahlen können.
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In welchen Online-Medien wird über tape.tv gesprochen?


Zielgruppe
Die Zielgruppe, die tape.tv adressiert, setzt sich aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 39 Jahren zusammen, die eine Affinität für die neuen Medien besitzt und bei der die Musik ein wichtiger Bestandteil im Alltag ist. Die Nachfrage an Musik-Videos und Musik-Formaten in dieser Zielgruppe macht sich das Startup zu nutze und ermöglicht seinen Kooperationspartnern ein speziell auf sie zugeschnittenes Programm, dass in deren Plattformen eingebunden ist und die jeweiligen Zielgruppen direkt anspricht und die Kundenbindung erhöht.
Kommunikation/Strategie
Durch die langjährige Erfahrung beider Gründer in der Musik- und Werbebranche hat das Startup viel Know-How in der Vermarktung, dem Vertrieb und der Einbindung des eigenen Produktes auf diversen Plattformen. Das Startup verbreitet jedoch nicht nur Inhalte der Musik-Labels, sondern produziert selber eigene Inhalte und kann so nach außen hin für mehr Aufmerksamkeit sorgen und diverse Geschichten rund um das Thema Musik über den eigenen Blog und die sozialen Netzwerke kommunizieren. Außerdem wird die Individualisierung des Musikprogramms auf die eigenen Vorlieben in den Vordergrund gestellt. Dies suggeriert den Nutzern, dass sie im Gegensatz zum gewöhnlichen Musikfernsehen bei tape.tv nur das sehen, was sie wirklich wollen und nicht das, was ihnen vorgeschrieben wird. Ziel des Startups ist, die größte Musikplattform national sowie international zu werden.
User Experience
Durchschnitt der Beurteilungsaspekte des User Experience Questionaire.


STARTUPS
Fallbeispiel figo
Gründung: 2012 – Launch: voraussichtlich August 2013 – Nutzer: Beta-Phase
Das Startup wurde 2012 von Markus Lüdemann und André M. Bajorat gegründet und befindet sich momentan in einer Beta-Phase. Mit figo können Nutzer ihre täglichen Finanzgeschäfte erledigen, verwalten und in Echtzeit überblicken. Grundlage dafür ist ein figo Account, dieser kann für die verschiedenen Produkte (Smartphone-App, Web-App und figo connect) genutzt werden. Die figo App bietet ein neues Nutzererlebnis rund um die eigenen Finanzen, da die Nutzer jederzeit durch Push-Benachrichtigungen auf dem aktuellen Stand gehalten werden und so entspannt und gelassen mit Ihren Finanzen umgehen können. Figo ermöglicht die Anbindung aller Konten und Accounts über Geräte und Anbieter hinweg und wird so zu dem finanziellen Zuhause der Nutzer.
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In welchen Online-Medien wird über figo gesprochen?


Zielgruppe
Die Zielgruppe des Startups figo besteht aus Personen, die ihre Finanzdaten aus mehreren Bankkonten oder Kreditkarten komfortabel und gebündelt überblicken und nutzen möchten. Charakteristisch für die Zielgruppe sind ebenso Personen, denen die Möglichkeiten ihres bisherigen Online-Bankings zu begrenzt und umständlich in der alltäglichen Handhabung sind und die sich mehr Innovationen im Umgang mit den eigenen Finanzen wünschen.
Kommunikation/Strategie
Das Startup versucht in der Kommunikation nach außen anders über die Themen Geld und Finanzen zu sprechen. Es wird versucht, gezielt Personen anzusprechen, die das Potential hinter der Idee erkennen. Der Fokus liegt auf dem persönlichen Mehrwert und dem neuen Nutzer-erlebnis, den das Produkt seinen Nutzern bietet und nicht auf den Features. Die eigene finanzielle Gesundheit und ein gelassenerer Umgang mit dem konservativ behafteten Thema wird ebenso angesprochen wie die Sicherheit der Nutzerdaten. Da die Menschen sehr vorsichtig im Bezug auf ihre Finanzen sind, versucht das Startup durch eine sehr persönliche, aufgelockerte und dennoch seriöse Sprache das Thema entspannt anzugehen. Zusätzlich werden die ausbleibenden Innovationen der konservativen Banken und die neuen Möglichkeiten für die Nutzer thematisiert.
User Experience
Durchschnitt der Beurteilungsaspekte des User Experience Questionaire.

